Ein Film über das Verliebtsein in Corona-Zeiten mit anschließender Diskussion.

Zwischen dem tristen „ aus dem Fenster Gestarre“ und dem überdrehten YouTuber-Dasein, zwischen Brot backen und Schokolade fressen.

Mit einem selbstgedrehten Film stellt sich das 5. Familienmitglied der Familie Grünig-Reinitzer vor.

An diesem Abend möchten wir sowohl den Film zeigen, als auch im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen darüber wie Corona unseren Alltag und unsere Wahrnehmung beeinflusst oder gar verändert hat. Wie vertraute alltägliche Beschäftigungen durch den Ausnahmezustand Corona zu Absurditäten werden.

Ich, Sarah Maria Grünig, Schauspielstudentin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und Teil der Familie Grünig-Reinitzer habe mich künstlerisch mit der Zeit der Corona-Pandemie auseinandergesetzt und dies in Form eines Kurzfilms „GretchenZwanzigZwanzig“ auf die Leinwand gebracht. Es ist ein Versuch die klassische Figur des „Gretchens“ aus „Faust I“ ins Heute zu transportieren. „Meine Ruh‘ ist hin, mein Herz ist schwer…“ so heißt es in „Faust I“ der wohl bekanntesten und bedeutendsten, geliebt- und von manch einem Schüler wohl auch gehassten, Tragödie von Goethe.

Bei Goethe geht es um die Figur des „Dr. Heinrich Faust“, der einen Pakt mit dem Teufel „Mephisto“ eingeht und durch ihn eine Liebschaft mit dem jungen und naiven „Gretchen“ beginnt. Das Werk wäre wohl kaum eine Tragödie, wenn nicht am Ende das Mädchen stirbt- verführt und durch ihre Verliebtheit sich mehr und mehr tragisch verstrickend.

In meiner Version „GretchenZwanzigZwanzig“ steht das „Gretchen“ im Zentrum und wie es dieser jungen Frau ergeht. Besser gesagt: Wie es ihr in dieser Zeit, der Zeit von Corona und Isolation, ergangen wäre. Zwischen „Die Zeit wird mir erbärmlich lang…“ und „I’m bored in the house…“ (dem TikTok Hit in Coronazeiten), zwischen dem tristen „ aus dem Fenster Gestarre“ und dem überdrehten YouTuber-Dasein, zwischen Brot backen und Schokolade fressen, zwischen heimlich unter der Bettdecke telefonieren und die Mutter vergiften- zwischen: „Himmelhochjauchzen“ und „zu Tode betrübt“ wird sich dieser 20-minütige Kurzfilm bewegen.

Für alle Kenner sei gesagt: Ja, es wird im Versmaß gesprochen! Für alle anderen: Keine Sorge, man muss weder mit dem „Faust“ vertraut sein, noch eine Affinität zur klassischen Literatur haben, um der Geschichte etwas abzugewinnen! Es reicht die eigene Erinnerung an den gerade stattgefundenen Lockdown, dazu ein Schwenk in die eigene Vergangenheit: Wie war das noch gleich, das erste „Verliebtsein“? Wer sich doch ein bisschen über die klassische Tragödie des „Faust“ informieren will, nicht aber das ganze Buch lesen mag, dem empfehle ich „Faust to go (Goethe in 9 min)“. Eine herrliche Zusammenfassung, durch Playmobilfiguren demonstriert und erklärt!

Den Link dazu gibt’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=OMXvK6uScnY